Informationen zu Masterarbeiten

Abschlussarbeiten in der Umweltpsychologie werden in der Regel von den Lehrenden der Abteilung betreut. Das Thema ist meist in einem der Forschungsschwerpunkte der Betreuenden oder in einem aktuellen Forschungsprojektangesiedelt; die Fragestellung wird von den Kandidat*innen selbst entwickelt. Selbstverständlich sind auch frei gewählte eigene Themenschwerpunkte möglich, zum Beispiel aus dem Seminar T3.

Unser Lehrteam ist vor allem in folgenden Forschungsbereichen zu Hause:

Anke Blöbaum: Wahrnehmung und Gestaltung natürlicher und bebauter Umwelten, Partizipation, Engagement in Natur- und Klimaschutz, Naturschutz und Klimaschutz – Überschneidungen und mögliche Konflikte, Akzeptanz von Technologien (z.B. Windkraftanlagen), Energienutzung und Rebound-Effekte, Gerechtigkeitsmotive

Karen Kastner: Werte, Identitätsmodelle und Vermächtnismotive, solidarische Lebensqualität, Akzeptanz von Technologien (v.a. automatisierte Mobilitätsangebote) / Mensch-Technik-Interaktion, Energiesparen in Privathaushalten und Organisationen, nachhaltiges Engagement in Initiativen

Martin Merten: Klima-Impact verschiedener Verhaltensweisen, systematische Fehlwahrnehmungen von CO2-Einsparpotentialen, Akzeptanz von CO2-Bepreisung

Karolin Schmidt: Erklärung & Förderung nachhaltiger Alltagsverhaltensweisen von Konsument*innen (z.B. im Ernährungsbereich, beim Wärme- & Energiekonsum, im Mobilitätsbereich etc.); theoriegleite Entwicklung & Evaluation von Interventionen zur Förderung nachhaltiger Konsumpraktiken im Labor, sowie im Feld; Untersuchung der Rolle von Konsument*innen in der Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) in der Transformation zu einer nachhaltigen kohlenstoffbasierten Kunststoffindustrie (Plastik)

 

--> Liste bisheriger Qualifikationsarbeiten, Themen und Betreuenden

 


 

Aktuelle Masterarbeitsthemen

Klimawirksamkeitswissen und seine Auswirkung auf High-Impact-Verhalten

Ein überzeugendes Argument dafür, wie Psycholog*innen ihre Fähigkeiten am hilfreichsten und effektivsten einsetzen können, um zum Überwinden der Klimakrise beizutragen, ist ein Fokus auf wirkungsvolle Verhaltensweisen zu setzen, das heißt, Verhaltensweisen, mit denen möglichst viele Treibhausgasemissionen vermieden werden können. Dabei könnten entweder die Auswirkungen eines Verhaltens auf den Klimaschutz, oder welches psychologische Potenzial gehoben werden kann, um die Aufnahme entsprechender wirkungsvoller Verhaltensweisen zu verbessern, leitend sein.

Um jedoch wirkungsvolle Verhaltensweisen angehen zu können, ist zunächst notwendig, dass Wissen darüber existiert, welche Verhaltensweisen dies sind – mit welchen Handlungen also etwa für Individuen besonders viel CO2 eingespart werden kann. Da dieses Klimawirksamkeitswissen hochkomplex ist und selbst einer gewissen Dynamik unterliegt, ist es bereits herausfordernd, bestehende Wissensbestände angemessen zu ermitteln und darauf aufbauend Interventionen zu entwickeln, wie mehr Menschen zu wirksamem Handeln gebracht werden können. Dabei können auch bestehende, fehlleitende Heuristiken und Mythen eine Rolle spielen, die selbst bei Menschen mit hoher Klimaschutzmotivation immer noch weit verbreitet sind. Angesichts dessen, dass die Bekämpfung des Klimawandels drängt, ist es jedoch umso wichtiger, hier wirkungsvolle Ansätze zu finden.

Es können folgende Themen im Rahmen einer Abschlussarbeit bearbeitet werden:

  • Die Weiterentwicklung und fortschreitende Prüfung einer Skala, mit der Klimawirksamkeitswissen ermittelt werden kann.
  • Eine experimentelle Prüfung, ob Aufklärung über bestehende Mythen und gängige Fehlannahmen einen Einfluss auf Verhaltensintentionen und Verhalten selbst ausüben.
  • Die empirisch geleitete Identifikation von Entscheidungsheuristiken, die zur Einschätzung Klimawirksamkeit relevant sind.

Stern, P. C. (2017). How can social science research become more influential in energy transitions? Energy research & social science, 26, 91-95.

Frick, J. (2003). Umweltbezogenes Wissen: Struktur, Einstellungsrelevanz und Verhaltenswirksamkeit [Dissertation]. Universität Zürich UZH, Zürich. https://doi.org/10.5167/uzh-163134

Gigerenzer, G. (2010), Moral Satisficing: Rethinking Moral Behavior as Bounded Rationality. Topics in Cognitive Science, 2, 528-554. https://doi.org/10.1111/j.1756-8765.2010.01094.x


Ansprechpartner: Martin Merten

Letzte Änderung: 15.05.2024 - Ansprechpartner: